Wer ist dieser Integration?

Wer ist dieser Integration?

Wer ist die Lady im Solidrinks-Video? Und wer ist dieser Integration? #wasfüreinkonzept?

Wir wollten das längst tun, immerhin ist Solidrinks ja für den Deutschen Integrationspreis nominiert. Und in Anbetracht der vielen politischen Ereignisse und dem zunehmenden Rechtspopulismus und -radikalismus (auch der vergangenen Tage, von der Einstellung der Af***D zum Thema Integration ganz zu schweigen), soll heute eine ganze besondere Frau im Mittelpunkt stehen. Nämlich die Clubbesitzerin im Solidrinks-Spot: Ihre ghettolektuelle Hoheit Jilet Ayse.

‘Für alle, die mich noch nicht kennen …

ich bin dein persönlicher Integrationsalbtraum! Deutsch-deutsche Produktion, verstehst du, ich bin hier geboren!’

So beginnt Idil Baydars Kunstfigur gerne ihr Bühnenprogramm. Das Klischee der schlecht integrierten, ungebildeten und prolligen Türkin: Jilet Ayse treibt sämtliche Vorurteile gegenüber Migrant*innen oder deren Nachkommen auf die Spitze. Eine politische Cindy aus Marzahn, die strukturellen Rassismus aufdeckt und all die Vorurteile und Diskriminierungen anspricht, mit denen viele Menschen in Deutschland täglich konfrontiert sind. Sie fordert die heraus, die denken, ‘ja genau, so sind nämlich die Migranten! Die können nie zu “uns” gehören’,  Und sie zeigt, woran die Idee ’Integration’ häufig scheitert und auch, wie Zusammenleben trotz und wegen Vielfalt funktionieren könnte.

Wie werde ich eine progressive Kartoffel?

‘Wann ist Integration vorbei?’ fragt sie, ‘Gibt’s ein Integrationsabi, gibt’s ein Integrationsformular, was ich ausfüllen muss? Muss ich zur IHK, zum Jobcenter? Wann bin ich integriert?’

Das klingt erstmal witzig, trifft aber auch genau ins Schwarze: Es ist gar nicht so leicht dazuzugehören in Deutschland, überhaupt erstmal wahr- und ernstgenommen zu werden. Manch eine kann sich anstrengen, soviel sie will. Das liegt vor allem daran, dass ‘Integration’ viel zu häufig noch einseitig gedacht wird. Da kommen welche von außen oder sind irgendwie ‘anders’ und die müssen sich eben anpassen. Wer bestimmt denn eigentlich, wer oder was anders ist? ‘Integration, sagt Jilet richtig, ‘ist nicht ein Weg, ist auch 2 Weg… du musst auch was machen!’

Und mit du sind alle gemeint, die sicher und gut in Deutschland leben können, die sich nicht ständig rechtfertigen müssen, wo sie denn eigentlich herkommen. Es müsste viel richtiger Interaktion und Wandel heißen. Wenn etwas neues hinzu kommt, verändert sich das alte, muss dazulernen, sich auch mal hinterfragen, muss überholtes verlernen, seine Sicht auf Gesellschaft und Gemeinschaft immer wieder anpassen. Und genau das versuchen wir im Projekt Solidrinks zu leben und mit dem Solitandem umzusetzen. Das braucht Zeit und ist nicht immer leicht. Aber es lohnt.

#Flüchtlingsrechte? Menschenrechte!

Die Solishouts auf den Etiketten zeigen dir außerdem, was falsch läuft oder anders laufen müsste: wie wir handeln können. Geflüchtete, die in den letzten Jahren ihre Heimat verlassen mussten, sind nicht die ersten, die Deutschland mit den Themen Integration und Vielfalt konfrontieren – sie kamen auch schon in den 90ern und viel früher, in den 1960ern (eigentlich auch noch früher, aber das führt zu weit: Im Grunde fußt alle Gesellschaft dieser Welt auf Migrationsbewegungen von Menschen).

Integration heißt auch sich an diese Kämpfe zu erinnern und Selbstorganisation und Empowerment, wie es die von Solidrinks unterstützten Initiativen leben, zu stärken.

‘Integration fängt mit Liebe an,’ sagt Jilet, und ein ’bisschen Schafskäse in den Kartoffelauflauf…’

…oder ein paar mehr Solimate auf den Tisch!

Kriegt ihr alles, wenn ihr euch bis zum 2. Mai das Weltessen über unsere Crowdfunding-Kampagne im Rahmen des #DeutscherIntegrationspreis sichert!

…und lest unbedingt das tolle Interview mit Idil Baydar im Tagesspiegel.